Wenn Pflanzen verreisen wollen
AELF Schweinfurt erstellt Gesundheitszeugnisse für Export aus Unterfranken

Zu den vielfältigen Aufgaben der Abteilung "Prüfungen und Kontrollen" gehört der Gesundheits-Check von Pflanzen, die ins Nicht-EU- Ausland transportiert werden sollen, damit sich etwaige Erreger nicht verbreiten können.

Ist die Pflanze gesund, wird ihr vom sogenannten Inspektor vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt ein "Pflanzengesundheitszeugnis (PGZ)" ausgestellt. Der Exporteur legt dieses vor der Ausfuhr dem Zoll zur Abnahme vor.

Nicht nur Autos werden aus Deutschland exportiert.
Es gibt auch im Bereich Pflanzenbau regelmäßig Ausfuhren über unsere Landesgrenzen hinaus sogar bis nach Übersee.
In den letzten Jahren betraf dies vor allem Getreideerzeugnisse, aber auch Zierpflanzen, Kräuter und besondere Züchtungen.

Wenn Pflanzen aus Deutschland gekauft werden, hat das verschiedene Gründe

"In den meisten Fällen ist die Robustheit der Sorten, der Preis oder die Seltenheit einer Züchtung ausschlaggebend."
(Claudia Taeger, Leiterin der Abteilung Gartenbau am AELF Kitzingen-Würzburg)

Aus Unterfranken in die Welt
So wurde zuletzt z. B. eine große Menge an Topfpflanzen begutachtet, die von Wiesentheid aus durch den Ärmelkanal bis in verschiedene Orte im Vereinigten Königreich überführt werden sollten. In einem anderen Fall wurde von der Firma Gartenwerkstatt Schreiner aus Schwarzach eine spezielle Sorte Orchideen an eine Stiftung zum Erhalt der Orchideenvielfalt verkauft.

"Der Pflanzenmarkt ist global, der Austausch von Züchtungen, Saatgut und Mutterpflanzen ist wichtig für die Branche."
(Claudia Taeger)

Das Gesundheitszeugnis als Reisepass
Für den globalen Austausch ist natürlich entscheidend, dass die gelieferten Pflanzen gesund sind.
Hier kommt das Prüfteam vom AELF Schweinfurt ins Spiel.
Das Zollgesetz verlangt von Exporteuren neben anderen Nachweisen auch eine kürzlich durchgeführte Inspektion der Pflanzen, damit keine übertragbaren Krankheiten mitgeliefert werden oder Schädlinge, die sich stark vermehren und ggf. auch andere Sorten oder Tiere befallen können.
Das bietet nebenbei den Vorteil, dass die Kollegen aus dem Pflanzenbau einen besseren Überblick erhalten, da sie durch die Inspektionen auch in seltenere Bereiche der pflanzlichen Produktion in der Region Einblick bekommen.

"Man ist nah dran an den Produzenten und kommt mit den Betriebsleitern ins Gespräch."
(Stefan Beier, Leiter des Sachgebiets)