Presse, Politik und Landwirtschaft
Was lange Protest war, wird endlich Gespräch
Der vlf Bezirksverband Unterfranken und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt schufen im März 2024 Raum für Gespräche. Eingeladen wurden Medienvertreter, politische Mandatsträger und Praktiker aus der Landwirtschaft zu einem offenen Austausch über die Perspektiven und Lösungen der Landwirtschaft.
Es war ein gelungener Einstieg in einen vielversprechenden Trialog. Sehr aufmerksam und interessiert wurde einander zugehört. Sehr lebhaft wurde einander der Wille zur Veränderung bestätigt. Eine Wiederholung wurde dringend gewünscht.
"Unser Ziel ist es, Brücken zu bauen und nicht zu spalten"
Joachim Weber, AELF Schweinfurt
Ziel der Einladung war es, die drei Interessengruppen Presse, Politik und Landwirtschaft an einen Tisch zu bringen. Es ging vor allem um Zuhören und Verstehen. Von den drei Gruppen durften der Reihe nach, persönliche Standpunkte und Erfahrungen vorgetragen werden. Ohne Zwischenrede und ohne Diskussion.
Denn jede dieser drei Gruppen Presse, Politik und Landwirtschaft bewegt sich vorwiegend im eigenen Umfeld. Jede hat ihre eigenen Anforderungen in der Art, Dinge zu sehen und zu sagen. Das erzeugt eine Blase, die es manchmal schwermacht, die Standpunkte der anderen überhaupt hören und verstehen zu können. In der persönlichen Begegnung konnte diese Blase aufplatzen.
Lösungen ohne schwarzen Peter
Das Besondere an diesem Austausch am 1. März war: Es gab keinen schwarzen Peter.
Die aktuelle Situation ist unter aktiver Teilnahme oder passiver Duldung aller Beteiligten zu dem gewachsen, was sie heute ist: Eine unverhältnismäßig hohe Belastung für die Landwirtschaft. Nun geht es darum, Lösungen zu finden. Der erste Schritt dafür ist die genaue Suche nach den Problemen und Ursachen.
Um nur drei der großen Schlagworte zu nennen, die nach Lösungen verlangen. Doch ein Schlagwort wie Bürokratieabbau ist keine große Hilfe. Wichtig ist, herauszufinden, wo genau die Bürokratie zum Hemmnis geworden ist und auf welcher Ebene die Ursache liegt. Ist es eine Frage der Gesetzgebung oder des Vollzugs?
Fazit
Die Presse, die politischen Mandatsträger und die Landwirte sind an den konkreten Details interessiert, die in Parolen und Floskeln nicht zum Ausdruck kommen. Gut, dass wir nun endlich darüber reden.